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Stottern

Stottern entsteht fast ausschließlich im Kindesalter. Erwachsene Betroffene leben also schon lange mit diesem Symptom und haben sich oft relativ resignierend damit arrangiert, nehmen dabei jedoch viele selbst auferlegte Einschränkungen in Kauf. Stottern lässt sich jedoch auch im Erwachsenenalter gut behandeln. Sie können lernen, Ihren Redefluss nachhaltig und deutlich zu verbessern, eine gute Stottertherapie kann dabei sehr hilfreich sein. Es gibt verschiedene Therapieansätze und es ist ratsam, sich gut zu informieren und die für sich selbst passend erscheinende Behandlungsmethode auszusuchen. Auch Selbsthilfegruppen oder Foren von Betroffenen können hier unterstützend sein. Neben dem Austausch entsteht das Gefühl, mit diesem Problem nicht alleine dazustehen. Sich mit dem Stottern zurückzuziehen und bestimmte Situationen schlichtweg zu meiden ist ein unbefriedigender Weg.

Selbstbewußter Umgang mit Stottern
Ein offener, möglichst selbstbewusster Umgang mit Stottern kann vor sozialer Ausgrenzung und Isolation schützen. Wenn der Stotternde selbst sein Sprechen nicht zum Tabu macht, sondern offen damit umgeht, hilft er nicht nur sich selbst, sondern auch den anderen über Unsicherheiten hinweg, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie Sie sich im Gespräch mit Stotternden verhalten sollen. Sicherlich kostet so ein offensiver Umgang erst mal Überwindung, doch oft wird die Erfahrung gemacht, das die Umwelt ganz anders reagiert, als vorher befürchtet und eine positive Resonanz entsteht.


„Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache, und wir haben sie, um zu sprechen.“                                                                                                                                                                         Theodor Fontane



Poltern

Poltern ist eine Redeflussstörung, ein logopädischer Fachbegriff, der in der Regel außerhalb der Fachkreise nicht bekannt. Beim Poltern werden Worte und Silben verschluckt, Sätze miteinander verschachtelt und z. T. nicht beendet, der Sprachablauf wirkt überhastet und holperig, das Sprechtempo ist erhöht und das Satzmuster oft fehlerhaft. Im Gegensatz zum Stottern, welches die allgemein bekanntere Form der Redeflussstörung ist, hilft es dem „Polterer“, wenn man ihn auf seine Sprechweise aufmerksam macht. Eine gezielte Konzentration auf die Sprechweise, z. B. Reduzierung des Tempos und Verwendung bestimmter Sprechtechniken können die Verständlichkeit deutlich verbessern.

Die Ursachen des Polterns sind weitgehend ungeklärt. Es ist eine Störung, die im Kindesalter auftritt und sich, da oft nicht behandelt, bis ins Erwachsenenalter fortziehen kann. Auch bei einem Erwachsenen ist diese Störung mit logopädischer Therapie behandelbar.
Bei der Therapie des Polterns wird zunächst die Wahrnehmung des eigenen Körpers auf mehreren Ebenen geschult, z. B. Körperspannungen, Atemrhythmus, Bewegung der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer). Aber auch die Wahrnehmung des Gesprächpartners wird thematisiert: Kann er mir in meinen Äußerungen folgen oder gerät er unter Stress z. B. durch mein Sprechtempo oder durch meine undeutliche Aussprache?Der eigene Sprachstil wird „unter die Lupe genommen“ im Bezug auf Sprachtempo, Betonung, Satzbau, Inhalte, deutliche Artikulation, Mimik und Gestik.Nach dieser Bestandsaufnahme wird die sprachliche Planung geschult bezüglich Inhalt und Form: „Was will ich eigentlich sagen und worin besteht das Wesentliche meiner Aussage? Wie kann ich diesen Inhalt in klare Sätze fassen und was ist dafür unwichtig und kann weggelassen werden?“

Gleichzeitig werden die am Sprechen beteiligten Muskelpartien durch gezielte Übungen in Ihrer Geschmeidigkeit trainiert und damit die Aussprache klarer (z. B. „Korkensprechen“). Atemtechniken und Improvisieren mit Betonung und Sprachmelodie nehmen das Tempo aus der Sprache heraus und machen es dem Gegenüber einfacher, den sprachlichen Äußerungen zu folgen.

Foto getty Images iStock Johnny Greig