„Nach dem Schlaganfall kann er nicht mehr flüssig sprechen. Auch das Schlucken ist eingeschränkt. Er muss mit einer Sonde ernährt werden.“
„Durch die Muskelerkrankung sind das Sprechen und die Stimme brüchig und leise. Das Sprechen ist anstrengend.“
„Das Erinnern von Wörtern wird zunehmend schwerer.“

iStock_000014462287XXXweb

Im Laufe des Lebens kann es bei Erwachsenen zu unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Sprache und des Schluckens kommen. Dies kann die sprachliche Formulierung, das Abrufen und Erinnern von Wörtern, das deutliche und verständliche Sprechen aber auch den Schluckprozess betreffen. Kommunikation und Essen sind elementare Bestandteile des täglichen Lebens, die es wert sind erhalten zu werden.


„Die Sprache ist das Haus des Seins.“    Martin Heidegger (1889-1976)


Schlaganfall
Im Erwachsenenalter kann es durch einen Schlaganfall, eine Hirnoperation, eine Schädelhirnverletzung oder bei entzündlichen oder degenerativen Hirnerkrankungen zu einer Sprachstörung kommen. Diese nennt man Aphasie.
Die Beeinträchtigungen zeigen sich häufig in mehreren Bereichen z.B. im Sprechen, in der Wortfindung und dem Verstehen, dem Lesen und möglicherweise dem Schreiben. Es kann zu leichten bis hin zu schwereren Störungen kommen.
Einige Begleiterscheinungen wie eine Halbseitenlähmung, Wahrnehmungs- oder Rechenstörungen etc. können den Patienten zusätzlich belasten. Manchmal tritt eine Schluckstörung oder eine Dyspraxie oder Dysarthrie auf.
Das oberste Ziel unserer Therapie ist es, dem Patienten eine sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen und die Lebensqualität über das sichere Schlucken und das Essen anzustreben und zu verbessern.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe oder sprechen Sie uns gerne an.
www.aphasiker.de/

Ein Schlaganfall ist eine ernstzunehmende Krankheit, die die eigene Lebensplanung und den Alltag vollständig verändern kann.

Demenz
Es ist nicht zu übersehen: unsere Gesellschaft wird immer älter. Damit rücken typische Begleiterscheinungen des Alters zunehmend in den Vordergrund. Demenz gehört dazu. Die Logopädie unterstützt mit sprachlich-kommunikativen Angeboten und versucht die Lebensqualität des Essens zu erhalten.

View from behind of an adult son walking with his senior father in the park.

Welche Symptome zeigen sich bei einer beginnenden Demenz ?
Zunächst zeigen sich Gedächtnisprobleme. Sie verhindern die sprachliche Organisation. Die Sprache verliert langsam die innere Ordnung und ihre begriffliche Schärfe. (z.B. Namen, Gesichtsgedächtnis, Einkaufslisten, Telefonnummern etc.) Gleichzeitig gibt es kommunikative Probleme die sich als Kontakt-, Orientierungs-, Sinnes- und Aktivitätsveränderungen zeigen.
Bei der Nahrungsaufnahme kann es zu Problemen beim Kauen und Schlucken kommen.

Wann ist es ratsam mit einer logopädischen Therapie bei demenzkranken Patienten zu beginnen ?
Die Therapie sollte, wenn möglich, im beginnenden Stadium einsetzen. Hier kann man noch Strategien erarbeiten, um den Ist-Zustand möglichst lange zu erhalten und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Idealerweise sollte der Betroffene selbst den Willen zur therapeutischen Unterstützung haben. Angehörige können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Young male hand holding an elderly woman's hand

Was ist das Ziel einer logopädischen Therapie beim Sprachabbau einer beginnenden Demenz ?
Das Ziel ist die Förderung selbstbestimmter, sprachlicher Aktivitäten, Orientierung, Kontakt und Kompetenzerleben im Alltag. So kann der Betroffene möglichst lange am sozialen Leben teilnehmen. Sprache ist kein Selbstzweck. Sie verbindet Menschen im Dialog miteinander. Der Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit liegt dabei in der Stärkung und Sicherung der vorhandenen, sprachlichen Fähigkeiten und dem Erhalt des Kau- und Schluckvermögens.

Welche menschliche Grundhaltung sollte einer logopädischen Therapie bei Demenz zugrunde liegen ?
Die Betroffenen blicken auf ein reges, geistiges Leben zurück und müssen nun bei vollem Bewusstsein teils dramatische Veränderungen ihrer geistigen (kognitiven) Leistungsfähigkeit erleben. Der Demenzkranke kommt mit sich und der Umwelt oftmals nicht mehr zurecht. Sein System für Hilfe und Orientierung bricht weg und seine Leistungsfähigkeit und seine Stimmungen schwanken gewaltig.
An dieser Stelle ist Wertschätzung, Ermutigung und immer wieder auch Respekt gefragt !

Foto getty Images iStock Steve Debenport Imagery, lisafx, Ocskaymark